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Montag, 12. Dezember 2011

ein Stern für ein aufgeräumtes Zimmer

Letzten Samstag haben wir nicht anderes geschafft, als das Kinderzimmer unseres kleinen Mädchens aufzuräumen. Ein hartes Stück Arbeit.

Einmal alles komplett ausräumen und wieder einräumen. Alle zusammen haben wir gefühlte Tonnen von Puppen und Kuscheltieren mit der dazugehörigen Bekleidung, Möblierung und was sonst an kleinen nützlichen Dingen benötigt wird, herausgeschleppt.

Wir wollten das erledigen, was bei einem voll gestellten Kinderzimmer nie zu schaffen ist. Fenster putzen. Fensterbänke wischen. Boden staubsaugen und wischen. Bücher ausräumen und Regale wischen. Bei einer Gardine war eine Innenlauf-Rolle gerissen. Ich fuhr zum Raumausstatter-Geschäft, eine neue Innenlauf-Rolle besorgen, Gardine abhängen, mit neuer Innenlauf-Rolle wieder einhängen.

Um das Hochbett abzutrennen, hatten wir einen Vorhang aus einem blaugeblümten Muster genäht, der an den Enden des Hochbetts herunterhing. Dort war es aber bei zugezogenem Vorhang dunkel, und eine Lampe konnten wir nicht anschließen, weil sich die Steckdose hinter dem Bettrahmen versteckte. Nun konnten wir ihr Hochbett von der Wand wegrücken und ihre Lillifee-Lampe anschließen, die unbenutzt auf der Fensterbank stand. Mit Licht, hinter zugezogenem Vorhang, würde die Kuschel- und Puppenecke noch romantischer werden !

Eine Zerreißprobe für die Geduld war all der Kleinkram. Dafür hatten wir eigentlich diverse Dosen und Kartons vorgesehen, in denen aber entweder Falsches oder gar nichts sortiert war. Die wendigen und geschickten kleinen Finger unseres kleinen Mädchens halfen uns zwar, beispielsweise Puppengeschirr, Schuhe oder modische Accessoires von Barbie-Puppen einzusortieren. Doch es war eine fürchterliche Aktion, denn ständig stießen wir auf Teile, die nicht zusammengehörten, Kleinteile aus Überraschungseiern mussten wir wegwerfen, weil sie nicht mehr zusammenhielten. Gebasteltes aus dem Kindergarten entsorgten wir, weil man nichts mehr damit anfangen konnte. Schnipsel von Papier oder Barbie-Puppen, von denen die Arme abgefallen waren, warfen wir in den Müll. Häufig schimpften wir oder fluchten vor uns hin, um diesen Berg von Kleinteilen abzuarbeiten.

Zwischen den Kinderbüchern stießen wir sogar auf Nützliches. Es war ein Weihnachtsgedicht, welches uns eine angenehme Pause bescherte:

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh …

Und wir entdeckten ein Plakat mit den Buchstaben von A-Z, die unsere Kleine nun in der Schule lernte. Mit einem A und einem eingezeichneten Affen begann das Plakat und es endete mit einem Z wie Zebra; mitten auf die Türe platziert, würde sie nun quasi als Nebeneffekt beim Spielen lernen können.

Die ganze Aktion war zäh und kam nur in Trippel-Schritten vorwärts. Alles wieder einräumen und neu sortieren. Es wurden nur noch Bücher einsortiert, die ihrem Alter entsprachen. Die Kuscheltiere fanden sich im Bücherregal wieder. Die Barbie-Puppen-Pferde und die Kiste mit Puppenkleidern wurden Platz sparender untergebracht, neben der Kiste mit den Lego-Scala-Puppen und unter dem Barbie-Puppenhaus. Rucksäcke schafften wir in unser Schlafzimmer. Geschafft war die ganze Aktion gegen 19 Uhr. Wie ein Kaugummi, hatte sich die Aufräumaktion zu einer tagesausfüllenden Beschäftigung in die Länge gezogen.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Übersichtlich und frei war das Kinderzimmer, freie Laufwege zu den wichtigsten Dingen: zum Hochbett, zum Regal, zum Barbie-Puppenhaus, zu der Kuschel- und Puppenecke unter dem Hochbett, zum Fenster, vom Hochbett weg, wenn unsere Kleine die Rutsche hinunter gerutscht war.  

Das Kinderzimmer war bereits mit einem Stern für ein aufgeräumtes Zimmer ausgezeichnet worden – zuletzt hatte die Unordnung ein wenig Überhand genommen, doch heute hatten wir uns diesen Stern mit viel Hartnäckigkeit, Ausdauer und Geduld zurück erkämpft.

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